Wenn eine Patientin bzw. ein Patient beklagt, dass der Biss nicht passt, so ist stets eine differenzierende Bewertung erforderlich, ob objektivierbar Störungen der Okklusion oder eher eine Fehlempfindung vorliegt. Insbesondere wenn Patientinnen oder Patienten berichten, dass bereits mehrfach und stets erfolglos versucht wurde, den Biss einzustellen, kann möglicherweise eine Okklusale Dysästhesie die Ursache sein. Betroffene nehmen ansonsten unterbewusste Zahnkontakte aktiv und als störend wahr. Dieses psychiatrische (!) Krankheitsbild entzieht sich einer zahnärztlichen Therapie, auch wenn Patientinnen und Patienten Hilfe stets in der Zahnarztpraxis einfordern. Eine große Gefahr für Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Betroffene besteht darin, umfangreiche Behandlungsmaßnahmen auszuführen, die nicht zur Verbesserung des Befindens der Betroffenen und am Ende zum (juristischen) Streit führen.

Kursinhalte

• Zusammenfassung und Vorstellung der 2024 überarbeiteten Fassung der S1 Leitlinie zur Okklusalen Dysästhesie
• Grundkenntnisse zur Erkennung des Krankheitsbildes
• Abgrenzung zur Okklusopathie
• Hinweise zum Management der Okklusalen Dysästhesie
• Klinische Fälle